Jahreshauptversammlung des Malschenberger Musikvereins- Blick auf das Doppelkonzert am 16. Mai in der Kleinen Mannaberghalle

Mit Peter Schads bekannter Polka „Jubiläumsklänge“ erfuhr die Jahreshauptversammlung des Musikvereins Trachtenkapelle „Harmonie“ Malschenberg einen furiosen Beginn. Trotz des Sonntagnachmittags durfte Vorsitzender Rüdiger Knopf einen vollbesetzten Wirtschaftsraum im Untergeschoss der Brunnenberghalle –darunter auch Bürgermeister Frank Broghammer- begrüßen. Ein erstes Dankeschön ging an die Adresse von Rainer Schäfer, der den verhinderten Dirigenten Erich Merklinger vertrat. Ehrend gedachte die Versammlung den im Berichtsjahr verstorbenen Mitgliedern Johann Lauchs, Peter Östringer, Rudi Ittemann, Heinz Hassis, Martha Diebold und Josef Hohlweck. Die Blaskapelle umrahmte die Totenehrung mit dem Lied vom „guten Kameraden“.

Aus dem Bericht des ersten Vorsitzenden schälte sich heraus, dass die Trachtenkapelle ein arbeitsreiches Jahr zu meistern hatte. Seien es Auftritte bei befreundeten Vereinen, Geburtstagsständchen, kirchliche, kulturelle und weltliche Verpflichtungen – die Kapelle war das ganze Jahr über gefordert. Ein erstes großes Highlight in diesem Jahr steht der Trachtenkapelle am 16. Mai 2009 ins Haus. Und dieses Highlight hat eine Vorgeschichte, auf die Rüdiger Knopf näher einging. Bürgermeister Frank Broghammer kommt aus der Schwarzwaldgemeinde Lauterbach und spielte in seiner Jugend beim dortigen Musikverein aktiv als Saxofonist mit. Er war es, der den Grundstein dafür legte, dass die Musikvereine Lauterbach und Malschenberg am 16. Mai in der Kleinen Mannaberghalle gemeinsam konzertieren. „Es wird ein toller Abend, das kann ich Ihnen schon im Voraus versprechen!“, rief Knopf den Anwesenden zu. Sein Appell galt den aktiven und passiven Mitgliedern, dem Verein stets hilfreich zur Seite zu stehen. Gerade bei Festlichkeiten gelte die alte Volksweisheit „Viele Hände geben ein schnelles Ende.“ Sein Dank galt den fleißigen Helfern ebenso wie den Sponsoren.

Zu den Freunden und Gönnern der Trachtenkapelle Malschenberg zählte der Vorsitzende auch Bürgermeister Frank Broghammer und Ortsvorsteher Hugo Seltenreich. Beide haben für den Verein stets offene Ohren und unterstützen ihn, wo sie nur können. Mit einem Augenzwinkern machte Knopf den Bürgermeister darauf aufmerksam, dass es auf dem „Weihnachtsplätzchen“ vor der Brunnenberghalle ein bisschen eng zuginge und man es um einige Quadratmeter größer pflastern könne. Und ganz sicher ist der Wunsch des Musikvereins Malschenberg nicht auf taube Ohren gestoßen. Schriftführer Michael Rieger glänzte mit einem ausführlichen Bericht. Akribisch zählte er alle Aktivitäten auf, die der Verein im abgelaufenen Geschäftsjahr zu bewältigen hatte. Und derer waren es sehr viele – angefangen von der letzten Jahreshauptversammlung am 16. März 2008, kirchlichen Festen, Teilnahme an den Stadtmeisterschaften des Sportschützenvereins bis hin zur Nikolausfeier. Der 22. Juni 2008 war für die Musikkameraden aus Malsch ein besonderer Tag. Mit Freunden –darunter auch die Trachtenkapelle Malschenberg- feierte man den 100. Geburtstag. An diesem Tag fand auch eine „Welturaufführung“ statt: die Musikkapellen Malsch und Malschenberg musizierten gemeinsam auf der Bühne! Der Mitgliederstand liegt derzeit bei 256. Michael Rieger ist nicht nur Schriftführer, sondern auch Jugendleiter bei der Trachtenkapelle. Leider sind nur noch drei Jugendliche aktiv, so dass vernünftige Auftritte bei dieser Besetzung nicht mehr möglich sind. Trotzdem will man von Seiten der Vereinsführung den Kopf nicht in den Sand stecken und weiterhin für den Musikernachwuchs werben. Rüdiger Rössler und Rainer Knopf führen die Kassengeschäfte in Personalunion. Aus dem Kassenbericht war zu entnehmen, dass der Verein auf finanziell gesunden Beinen steht. Edgar Weidenheimer und Ludwig Schäffner prüften die Kasse und fanden sie für in Ordnung.

Für den verhinderten Dirigent Erich Merklinger verlas zweiter Vorsitzender Rainer Gerner dessen Bericht. Die Probenarbeiten konzentrieren sich derzeit auf das Doppelkonzert am 16. Mai 2009 in der Kleinen Mannaberghalle. Danach will Merklinger mit der Trachtenkapelle neue Werke einstudieren. Ansonsten gab es für die Musikerinnen und Musiker nur Lob und Anerkennung. Bürgermeister Frank Broghammer ergriff die Gunst der Stunde und sagte, dass das Gemeinschaftskonzert im Mai für ihn eine Herzensangelegenheit sei. Er bedauerte es, dass nur noch drei Jungmusiker die Proben besuchen und appellierte an die Verantwortlichen, in Sachen Nachwuchswerbung auch weiter am Ball zu bleiben. Dies umso mehr, als sich die Einwohnerzahl von Malschenberg der magischen Zahl 2000 nähere und viele junge Familien im Stadtteil wohnen. „Machen Sie weiter in Ihren Bemühungen um Nachwuchswerbung, denn die Blasmusik darf nicht sterben!“, rief Broghammer der Vorstandschaft zu.

Die Ehrungen der aktiven Musiker wurden von Georg Werkmann,

Vorsitzender des Blasmusikerverbands Rhein-Neckar, vorgenommen. Manfred Müller, Karin Schwab, Erwin Knopf, Rüdiger Knopf und Uwe Reichenbach spielen bereits seit 30 Jahren aktiv in der Trachtenkapelle mit und wurden dafür mit Urkunden und Ehrennadeln in Gold ausgezeichnet. Kerstin Brucker, Simone Kunzmann und Fritz Klefenz sind seit 30 Jahren fördernde Mitglieder und wurden vom Verein mit Urkunden und Ehrennadeln geehrt. Alfons Beigel, Ludwig Becker, Karl Knopf, Benno Beigel, Ferdinand Stubenvoll und Franz Metzger halten dem Musikverein Malschenberg schon seit 40 Jahren die Treue und durften ihre Ernennung zu Ehrenmitgliedern in Empfang nehmen. Auf 50 Jahre Mitgliedschaft brachten es Otto Metzger und Günter Müller, die ebenfalls mit Urkunden ausgezeichnet wurden.

Eduard Hock war es vorbehalten, die Entlastung der Vorstandschaft zu beantragen. Zuvor jedoch bedankte er sich für den stetigen Einsatz im weltlichen und kirchlichen Leben innerhalb des Stadtteils. „Ohne den Musikverein würde im kulturellen Leben von Malschenberg sehr viel fehlen!“, so sein Lob an die Blaskapelle und Vorstandschaft. Die auf der Tagesordnung stehenden Satzungsänderungen nahmen einen längeren Zeitraum ein. Michael Rieger stellte die Änderungen im Einzelnen vor. So war in der bisherigen Satzung noch nicht geregelt, dass der Verein zwei Kassierer hat. Unter anderem wurde die Zahl der Beisitzer von ursprünglich zwölf auf nunmehr acht gesenkt. Nach einer längeren Diskussion segnete die Versammlung die Satzungsänderungen einstimmig ab. Zum Abschluss spielte die Kapelle noch flotte Weisen und leitete damit auf das von Ehrenmitglied Gerhard Knopf gesponserte Hausmacher-Vesper über.